Gestaltarbeit
In der Gestaltarbeit gehen wir nicht von einer objektiven Welt bestehend aus vielen Einzelteilen aus, sondern von einer subjektiven Figur auf einem seelischen Hintergrund. Durch ein entstehendes Bedürfniss taucht eine offene Gestalt aus dem Hintergrund auf, wird zu einer Figur und bleibt solange im Vordergrund bis sie geschlossen ist. Die geschlossene Gestalt verschwindet wieder im Hintergrund und neue Gestalten können entstehen. Dies wird in der Gestaltarbeit als Selbstregulation verstanden.
Im Leben kann es zu unabgeschlossenen Gestalten kommen. Diese schließen sich nicht, wenn eine Kontaktstörung zwischen dem Organismus bzw. der Psyche und seiner Umwelt vorliegt, sondern führen zu einer unablässigen Beschäftigung mit ihr. So können wir z. B. an unerledigten Dingen zu Hause, auf Arbeit oder bei Freunden gedanklich oder emotional über lange Zeit festhängen, bis wir sie erledigt haben. |
In der Gestaltarbeit wird der Versuch unternommen mit all seinen zugänglichen Gefühlen, Empfindungen und Verhaltensweisen in der Gegenwart zu sein (Gegenwärtigkeit). In diesem Kontakt mit sich selbst (Hier und Jetzt) und einem helfendem Gegenüber (Ich und Du) werden die Kontaktstörungen empfind- und erlebbar. Einsichten, Erfahrungen und Verhaltensweisen werden bewusst und die Selbstheilungskräfte aktiviert, die als Teil der Selbstregulation, d. h. als Fähigkeit des Organismus bestehen. Durch die Einbeziehung der Gestaltarbeit, d. h. durch die Verbindung von Gegenwärtigkeit und Kontakt (Ich und Du im Hier und Jetzt) geht die PsychoDynamische Körper- und Energiearbeit als Körpertherapie über ein Behandlungskonzept im Sinne eines festen Verfahrens hinaus und betont die Offenheit der Beziehung, bei der sich zwei erwachsene Menschen mit allen ihren Erfahrungen und Erlebnissen treffen. |